Heute schon einen Spielplatz getestet?
In einer Serie im Marktplatz Lu in der Rheinpfalz wurden die Ludwigshafener Spielplätze in den einzelnen Stadtteilen gelistet und stichprobenartig auch getestet. Es ist immer wieder Schade, dass nicht jeder einzelne extra vorgestellt werden kann und es auch nicht wirklich immer genug Zeitungsplatz gibt, um auf jedes einzelne Detail einzugehen.
Trotzdem gibt die Serie Aufschluß über gute oder eben auch schlechte Plätze.
Ich selbst habe mit einer Reihe Kindern insgesamt 8 Spielplätze in 4 Stadtteilen getestet.
Der Spielplatz Schloßgasse/Schloßplätzchen in Oggersheim hat es leider nicht in die Ausgabe vom 24. August 2009 geschafft, weil die Spielplatztester ihn anfangs gar nicht finden konnten. Nach eifriger Suche und nachdem dann bereits der Spielplatz in der Merianstraße (der sich auch versteckt) getestet war, stellten die Kids dann doch noch fest, dass er die Bezeichnung „Spielplatz“ gar nicht verdient hat.
Den ganzen Text (im Marktplatz ist nur eine abgespeckte Version erschienen) gibt es heute hier:
Wasserpumpen verschaffen Abkühlung
Fast hätte es in dieser Ausgabe nur einen getesteten Spielplatz in Oggersheim gegeben. Denn die Spielplatztester Nick (3), Leila (5), Laura (6), Lili (6), Inga (6) und Lena (9) konnten den von der Redaktion ausgesuchte Spielplatz Schloßplätzchen/Schloßgasse erst gar nicht finden. Dafür testeten sie dann den Platz in der Merianstraße, der ebenfalls versteckt liegt, und einen Wasserspielplatz im Albert-Haueisen-Ring in der Melm.
Detektivischen Spürsinn und die Hilfe einer Anwohnerin brauchten unsere Tester in Oggersheim. Nachdem alle Beteiligten zwar die Schloßgasse mühelos gefunden hatten, konnten aber selbst Passanten keine Auskunft über die Lage des Spielplatzes geben. Später sollte sich herausstellen, warum. Ausgestattet mit einem Kinderstadtplan für Ludwigshafen, auf dem die städtischen Spielplätze verzeichnet sind, wurde der nächstgelegene Spielplatz angesteuert. In der Schnabelbrunnengasse gab dann eine Anwohnerin den entscheidenden Hinweis: „Wenn ihr das Spielplatz nennen wollt“ sagt sie und zeigt auf einen kleinen Weg zwischen den Wohnhäusern, der nur mit dem Schild „Hunde sind an der Leine zu führen“ als ein offizieller Durchgang zu erkennen ist. Am Ende des Weges befindet sich tatsächlich ein Spielplatz. Umringt von Wohnhäusern hat der Platz etwas von Hinterhof-Romantik. Eine großzügige, begrünte Pergola und große Bäume spenden Schatten. Sitzbänke darunter gibt es allerdings nicht. Die einzigen Spielgeräte, zwei Wipptiere, werden von den Kindern völlig links liegen gelassen. Einziger Anziehungspunkt ist eine Wasserpumpe, die sofort ausprobiert wird. Ansonsten gibt es nur noch einen Sandkasten. „Wo ist hier ein Sandkasten?“ fragt Inga erstaunt. Er ist von den Kindern als solcher gar nicht wahrgenommen worden, da die kleine Grube am Rand des Geländes, mit Unkraut durchwuchert ist. „Mir gefällt es hier“ sagt Lili (6), aber Lena (9) findet es langweilig. Ihr fehlen Klettergerüst, Schaukel und Rutsche. Die kleinen Tester verlassen das Gelände durch einen Weg in die Merianstraße. Keiner hätte hinter dieser als Feuerwehrzufahrt gekennzeichneten Einfahrt einen städtischen Spielplatz vermutet.
Das Schloßplätzchen finden die Kinder dann doch noch. Ein schmales Gässchen von der Schlossgasse aus führt auf einen wirklich kleinen Platz. Dort befindet sich lediglich ein Sandkasten und drei hölzerne Sitztiere auf gepflastertem Untergrund. Das Holz ist in die Jahre gekommen und splittert überall. Aus der hölzernen Umrandung des Sandkastens fehlen Schindeln, was zusätzlich eine Verletzungsgefahr darstellt. Jetzt versteht man auch, warum keiner der befragten Passanten den Kindern den Weg dorthin weisen konnte: Vermutlich wurde der Spielplatz gar nicht als ein solcher erkannt.
In der Melm ging es auf den Spielplatz Alber-Haueisen-Ring/Ecke Karl-Dillinger-Straße. Und auch hier war das Highlight eine Wasserpumpe, auch wenn diese zu schwer gängig war und nicht von einem einzelnen Kind bedient werden konnte. Lili steckt gleich ihren Kopf in das kühle Nass und die andern tun es ihr gleich und verschaffen sich so eine willkommene Abkühlung. Leider liegt der Platz am Nachmittag in direkter Sonne. Es gibt zwar viel Grün und auch große Bäume, diese Beschatten jedoch weder den eigentlichen Spiel- und Kletterbereich noch die Ruhebänke. Wasser und Sand verleiten zum Schuhe ausziehen, was aber bei einem Gang zur Hängebrücke gleich bestraft wird. Leila (5) und Lena (9) treten barfuß in Disteln, die rund um das Sandloch wuchern. Trotzdem wird noch gerutscht und geklettert und Laura (6) sucht sich ein schattiges Plätzchen im Turm der Hängebrücke. Auch dem dreijährigen Nick machen Wasser und matschige Hände sichtlich Spaß. Der Bereich ist sehr großzügig und bietet auch Platz zum Ballspielen und Toben. Von Oppau, Edigheim und Friesenheim aus sind die vielen schönen Spielplätze in der Melm leicht mit dem Fahrrad zu erreichen. Für Autofahrer sind nicht nur im Albert-Haueisen-Ring ausreichend Parkplätze vorhanden.
Ein Kommentar
JT
Spielplatztester – Super Idee. So etwas muesste es oefter geben, da die meisten "Spielplatz" ja eher ein Graus sind und ich mein Kind unter keinen Umstaenden spielen lassen wuerde (Spielgeraete kaputt, Spielplatz verdreckt, etc…). Ganz herzliche Gruesse aus Southampton