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Die Farben des Herbstes – kleiner Fashionreport {aus der Redaktion}

Handarbeiten liegt
wieder voll im Trend. Häkel- und Strickgrüppchen treffen sich zum regelmäßigen
gemeinsamen Werkeln. Auch Liselotte Lauer in der Woll- und Modeecke Lauer merkt
den Aufschwung und hat die Kleiderstangen zu Gunsten von Wollregalen geräumt.
Wer die Möglichkeit hat, sollte diese Nutzen und bei den Händlern vor Ort kaufen. Die Fachleute bieten Beratung und Hilfestellung, wie sie kein Onlinehandel leisten kann. 
Und was gibt es Schöneres, als die Ware vorab zu sehen, zu fühlen und sich von deren Qualität zu überzeugen.
Hier erklärt Liselotte Lauer der Kundin, wie sie beide Enden eines Schals zu einem Loop zusammenstrickt und so eine sichtbare Naht vermeidet.
„Dicke Wollpullis,
die wie selbstgestrickt aussehen, liegen in der Mode ganz weit vorne“ erklärt
Liselotte Lauer. Deshalb wollten auch viele ihrer Kunden nicht einfach ein
Exemplar von der Stange kaufen, sondern es auch tatsächlich selbst stricken. French
Roast oder Honey Gold heißen die Farben nach dem Pantone Fashion Color Report
für den Herbst 2012. Kombiniert werden Gelb- und Brauntöne mit kräftigem Ultramarine
Green, Pink Flambé oder auch Tangerine Tango, was einem Rotorange gleichkommt. Dezentes
Grau wird mit Lila kombiniert. 
Farben vom Pantone Fashion Report Fall 2012
Dicke Stränge vereinen Knallfarben mit Schwarz.
Der Modetrend wird in Garnen aufgenommen, die im Farbverlauf gleich alle neuen
Herbstfarben vereinen. Um ihren Kunden die größtmögliche Auswahl an Wolle in
den neuen Herbstfarben und in warmer, weicher Winterqualität anzubieten, hat
Lauer das Sortiment erweitert und den Modebereich mit Konfektionsware etwas
verkleinert. „Dafür gibt es da aber einen größeren Umschlag, so dass jede Woche
neue Auswahl am Ständer hängt“ erklärt die 68-jährige. Knäuel aus einem
Schurwollgemisch für Nadelstärke 10 bis 15 ergänzen nun die ohnehin schon prall
gefüllten Regale mit Garnen aus verschieden Materialen, Farben und Stärken.
„Der Renner ist eine Wolle aus Baby Alpaka“ erklärt die Fachfrau. Über den
neuen Stricktrend freut sie sich natürlich. „Mittlerweile wollen sogar ein paar
Jungs stricken lernen“ erzählt sie. Dies begrüße sie sehr, denn schließlich fördere
Häkeln und Stricken auch die Motorik. Leider würde der Umgang mit den
Stricknadeln nur in wenigen Schulen, wenn überhaupt, gelehrt. Anfängern gäbe
sie gerne Hilfestellung. „Hier ist ja eine Art Kommunikationszentrale“ scherzt
Lauer, deren Geschäft auch Kaffee bietet. Am Tisch in einer Nische des Ladens
treffen sich regelmäßig Kunden zum gemeinsamen Stricken, die sich auch
gegenseitig Anregungen liefern oder Hilfestellung leisten. Nicht nur in
stricktechnischer Hinsicht, sondern in jeder Lebenslage. „Stricken entspannt
auch ungemein“ sagt Elvira Kracheel (44), die fast jede Woche einen Pullover
strickt. Inspiration für neue Projekte produziert Liselotte Lauer regelmäßig
selbst. Neue Wolle verleite auch immer, zu stricken und neue Muster
auszuprobieren, die sie als Anschauungsobjekte platziert. Gerne erklärt sie
dann auch, wie sie die Stücke gefertigt hat. Wie bei den Loopschals aus dicker
flauschiger Wolle oder den Schalkragen aus wuscheligem Material, das jedem Pelz
die Schau stiehlt.

Die Mode- und Wollecke lauer führt Wolle und Garne der Firma Lang (Langyarns), ONline und SMC Select. Als besonderen Service ist das Wollfachgeschäft an eine Suchstelle angeschlossen. So kann für einen Nachkauf Wolle mit gleicher Chargennummer besorgt werden, obwohl diese in Ludwigshafen bereits ausverkauft ist. 

Edit (2016): Die Wollecke Lauer hat mittlerweile geschlossen. Den Laden/eine Nachfolge gibt es leider nicht mehr. 
Unter dem Label “Aus der Redaktion” berichte ich über kleine Anekdoten aus dem Alltag einer Stadtteilreporterin, Schmankerln aus der Redaktion oder veröffentliche Artikel, die so oder zumindest so ähnlich von mir bereits in den Printmedien erschienen sind.

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