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Aus dem Nähreich: Die Overlock Juki MO 734 DE im Dauertest

Ende Juni ist die Overlock MO 734 DE bei uns eingezogen. Leihweise zur Verfügung gestellt vom nähPark Diermeier.

Ich darf die Overlock bis Ende Sepember auf Herz und Nieren testen, denn ich bin eine von 17 Testern, die Nähmaschinen, Overlocker und sogar Schnellnäher der Marke Juki unter die Lupe nehmen dürfen.

Ich habe bereits eine Overlock, mit der ich allerdings nicht genäht, sondern immer nur die Nähte versäubert habe. Sie ist ziemlich laut und auch das Umfädeln in eine andere Garnfarbe ist nicht wirklich spaßig. Als mir dann manche Hobbyschneiderinnen auf der H&H erzählt haben, dass sie innerhalb einer Stunde am Vorabend noch schnell mit der Overlock ein Kleid genäht haben, war ich schon ein bisschen neidisch. Bei meiner Ovi brauch ich allein zum Einfädeln so lange (zumindest gefühlt).

Der Wunsch nach einem neuen, besseren Exemplar war geweckt und deshalb war ich total glücklich, dass der nähPark mal wieder eine Maschinentestrunde gestartet hat. Ihr erinnert Euch vielleicht noch an die Aktion von 2015, da wurden durch “Supertester” ganz viele Nähaschinen getestet, die im Monatsrhytmus  zu den Kreativen geschickt wurden. Das fand ich damals schon sehr genial, eine bessere Gelegenheit, als für sich das passende Exemplar zu finden, gibt es wohl kaum und Interessierte konnten sich durch viele Tests von echten Anwendern lesen. Damals hatte ich leider keine Zeit mich zu bewerben.

Aber eine Maschine für 3 Monate auszuprobieren und dann zu entscheinden, behalt ich oder geb ich zurück, das ist derzeit genial für mich und ich bin froh, dabei zu sein!
Es wird also in nächster Zeit immer wieder Berichte über die Maschine meiner Wahl hier geben.
(Test über die anderen 16 Maschinen findet Ihr dann beim nähPark)

Wie gesagt, ich teste die Overlock MO 734 DE, die ist schon in der gehobenen Preisklasse, interessiert hätte ich mich evtl. auch die Juki MO-1000, die ein Easy-Treading-System hat und quasi von alleine einfädelt, aber eben auch nochmals ca. 300 € über der MO 734 DE liegt.

Eigentlich hatte ich die Firma Juki nicht auf dem Schirm, bei uns im Haus gibt es schon Pfaff (meine erste), eine Bernina und eine Stickmaschine von Janome. Warum also nicht mal eine Juki ausprobieren?
Für das Modell Juki MO 734 DE habe ich mich entschieden, weil sie von der Ausstattung her besser ist als meine bisherige und wenn man eine Neuanschaffung ins Auge fasst, dann will man sich ja nicht verschlechtern.

Die Juki ist also hier eingezogen und heute gibt es einen ersten Zwischenbericht:

Auf den ersten Blick:

  • solide verarbeitet
  • sie steht sehr fest, saugt sich förmlich an den Tisch und wackel somit überhaupt nicht
  • sie ist entspechend schwer, für den Transport hat sie einen ausklappbaren Griff
  • die beiliegende Abdeckhaube ist eher ein dünnes Häubchen, aber schützt wenigstens vor Staub
  • einfädeln durch Anknoten hat auf Anhieb funktioniert
  • es waren keine zustäzlichen Füßchen dabei, ob man die braucht wird sich erst später heraussteleln, wenn ich alle Möglichkeiten der Overlock ausgetestet habe
  • die Overlock besitzt eine Einfädelhilfe für die Nadeln, das finde ich super, weil das meine alte nicht hat und ich mit fortgeschrittenem Alter ganz ehrlich oft Probleme hatte, mit der Pinzette beim Einfädeln das Nadelöhr zu finden
  • sie hat einen Auffangbehälter für die Stoffabschnitte (hat meine alte auch nicht)
  • die wichtigsten Zubehörteile finden schön ordentlich in der Obergreiferabdeckung (Klappe) Platz und sind somit immer griffbereit da
Ich habe ja immer einen riesigen Respekt, wenn ich so ein Wunderwerk der Technik in Betrieb nehme und brauch da immer etwas länger bis ich mich traue, an irgendwelchen Rädchen zu schrauben. Bisher habe ich nur Webware verarbeitet. Mit dem Ergebenis bin ich aber sehr zu frieden. 
Die Naht ist fest, auf der Außenseite ist das Garn so gut wie nicht zu sehen und das, obwohl ich extra dunkles Garn auf hellem Stoff verwendet habe. 

Mittlerweile habe ich die Fäden in den Nadeln wieder ausgetauscht. Das ging auch ohne Probleme. Für das Benutzen der Einfädelhilfe habe ich kurz die Bedienungsanleitung zur Hand genommen um zu sehen wie der Faden gespannt werden muss um in die Nadel zu rutschen. (Ich seh das leider mit bloßem Auge nicht mehr). Das Einfädeln hat dann auch auf direkt funkionert.

In der linken Nadel habe ich jetzt einen Allesnäher benutzt, die restlichen Fäden sind Overlockgarn. Dass die Garne unterschiedliche Qualitäten haben, hat die Ovi nicht gestört.

Ich habe jetzt ein paar Tage frei und freu mich schon so richtig aufs Nähen. Stoff und Schnittmuster liegen schon hier und ich werde mit der Juki dann auch Jersey verarbeiten und die Flatlocknaht sowie den Rollsaum ausprobieren. Dass das Einfädeln bisher keine Probleme bereitete macht so richtig Laune.

4 Kommentare

  • Inge

    Ich lese sehr interessiert die Testberichte über die Juki. Ich weiß nicht, ob ich einfach nur Pech habe, aber Ich bin gar nicht glücklich mit meiner Overlock. Jedesmal, wenn sie über Nähte nähen soll, krieg ich die Krise! Sie macht keine gerade Naht, rutscht ab und es sieht unmöglich aus. Ich hatte sie schon beim Kundendienst, hat aber überhaupt nichts genützt. Ich würde sie niemals empfehlen, bin frustriert, enttäuscht und manchmal auch wütend.

    • Susanne Krauss

      Das tut mir sehr leid. Ich habe die Probleme nicht. Ich hatte die Maschine ja vom Nähpark für diesen Test und habe sie anschließend gekauft, weil ich zufrieden bin. Ich hatte vorher so einen Hobel, mit dem konnte man nur versäubern da man die Naht von Außen gesehen hat. Bis zum Test der Juki wusste ich gar nicht, wie einfach ich es hätte haben können. Von den Jogginghosen, die außen Sweat und innen eine fellartige Struktur haben, habe ich schon mehrere genäht, so gut wie nur mit der Overlock. Der Stoff ist relativ dick und an den Nähten sowieso. Aber sie geht auch im Schritt oder beim Annähem vom Bund drüber wie durch Butter. Vielleicht sprichts du mal mit deinem Händler und zeigst ihm dein Problem oder lässt dir von ihm mal zeigen, wie eine Juki über die Nähte geht.
      Liebe Grüße aus der Pfalz!

  • Sonja Peisker

    Hallo Nähpark 27.01 2019
    Habe den Bericht der Frau Inge gelesen,und bin nun tatsächlich auf der Kippe, diese Maschiene zu kaufen, denn eine neue Overlock Krücke abe ich schon.
    Da habe auf den guten Ruf des Namens verlassen, und das war ich auch. Eine neue Maschiene, die nicht mal geölt ankam, gerattert wie eine alte Lokomotieve, so langsam muß ich mich fragen, was kann ich noch kaufen
    Die juki Mo 734 DE hatte ich mir ins Auge gefaßt, wegen des Nadeleinfädlers, aber bin jetzt im Zweifel
    ob ich die alte weiterhin benütze, nur leider lassen die Augen nach, und deshalbhatte ich die ins Auge gefaßt!
    Wer kann mich eines besseren belehren
    liebe Grüße Sonja

    • Susanne

      Liebe Sonja,
      hier ist nicht der Nähpark. Ich habe ganz unabhängig getestet, dafür wurde mir die Maschine vorübergehend vom Nähpark zur Verfügung gestellt, ich glaube, die Inge auch. Ich gehöre nicht zum Nähpark, arbeite auch nicht für Nähpark, aber ich habe diese Maschine nach dem Test gekauft. Ich glaube, dass sagt schon aus, dass ich sehr zufrieden bin. Immer noch und sie ist jetzt ja schon eine Weile da. Ich habe mich für die Juki entschieden, weil sie den Nadeleinfädler hat. Den brauche ich definitiv, ich seh nämlich auch das Nadelöhr nicht mehr. Ansonsten hätte ich mich vielleich für eine Maschnine entschieden, die sich selbst über ein “Blasesystem” selbst einfädelt, aber damals gab es die noch nicht mit Nadeleinfädler und das war mir definitiv wichtig. Meine alte Overlock ist noch funktionstüchtig. Aber ich nutze sie nicht mehr, seit ich die Juki. Die Sauberkeit der Stiche ist überhaupt kein Vergleich. Bei der alten Maschine hat man immer die Stiche in der Naht gesehen, deshalb habe ich alles mit der Nähmaschine genäht und mit der Ovi nur versäubert. Das ist mit der Juki nicht mehr notwendig. Spart viel Zeit und macht mehr Spaß.
      Liebe Grüße aus der Pfalz!

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