Furoshiki – Kreative Geschenkverpackungen aus schönen Stoffen {Buchvorstellung}
Eigentlich wollte ich an dieser Stelle das Buch „Furoshiki„* von Hanne Beinhofer, über das ich beim Bericht über meinen Buchmessebesuch schon mal kurz berichtet habe, vorstellen. Aber als ich dann so vor meinem Rechner saß, das Buch in der Hand und darüber sinnierend, was man denn mit Stoffen noch so alles Schöne verpacken kann, wurden die Erinnerungen an die vergangenen Weihnachten in meinem Kopf lebendig.
Wir feiern traditionell bei meiner Schwester mit meinen Eltern, ihren Schwiegereltern und dem ledigen Onkel. Meine Mini sagt ein Gedicht auf oder singt ein Lied während ihre große Schwester und der Cousin peinlich berührt auf den Boden blicken. Mini macht das gerne, weil sie dann als „Belohnung“ das erste Geschenk aufpacken darf Und auch jetzt ist sie schon voller Vorfreude und ganz aufgeregt denkt sie darüber nach, was sie in diesem Jahr vortragen will. Früher wurde anschließend der „Startschuß“ gegeben und die Kinder stürmten den Berg mit Geschenken unter der Weihnachtsbaum.
Kurz Zeit später waren alle – in stundenlanger Klebearbeit verpackten – Päckchen aufgerissen und das komplette Wohnzimmer verwüstet. Damit die ganze Zeremonie nicht innerhalb fünf Minuten vorbei ist, haben wir irgendwann eingeführt, darum zu spielt, wer als nächstes ein Geschenk auspacken darf. Das macht Spaß, erhöht die Spannung und man kann auch gleich sehen, ob sich der Beschenkte freut und kann sich mitfreuen. Mittlerweile hat sich das etwas entspannt. Die Kinder wurden größer, die Wünsche und Geschenke weniger und kleiner (aber kostspieliger).
Was aber geblieben ist, sind die Unmengen Papier und Schleifenband aus Plastik und das zugemüllte Wohnzimmer. Mein Schwager bringt dann einen großen Karton zum Aufräumen aus der Garage (bei so vielen Leuten kommt da immer einiges zusammen). Same procedure as every year.
Auch die Versuche, das ein oder andere Geschenk in Stoff einzuschlagen, hat bisher keine Abhilfe geschaffen. Wobei hier „einschlagen“ das Stichwort ist. Denn ich habe den Stoff tatsächlich benutzt wie vorher das Geschenkpapier nur anstatt zu kleben, mit Nadeln und Schleifenband zu fixieren. Und das Halten und feststecken oder Umbinden hat schon das ein oder andere Mal zu (bestimmt höchst artistisch anmutenden ;)) Verrenkungen geführt bei dem ich mir oft eine dritte Hand gewünscht hätte. Nur gut, dass ich das alleine und im stillen Kämmerlein gemacht habe. (Nicht, dass da noch ein handybestückter Fastteenager noch ein Bild von zu Instagram hochlädt.)
Im Oktober war ich nun auf der Buchmesse in Frankfurt und kurz zuvor las ich auf dem Blog *Beautyful Days* , auf dem Hanne über eben diese schreibt, dass sie ebenfalls auf der Buchmesse war, weil ihr erstes eigenes Buch vorgestellt wurde (eben einer dieser „Beautiful Days“). Das fand ich sehr spannend und musste natürlich auch nach dem Buch Ausschau halten. Anfangs hielt ich das Buch für ein Nähbuch, was es aber nicht ist. Dafür wird darin eine Verpackungstechnik gezeigt, die nur durch mit falten, zwirbeln, drehen und knoten auskommt. (nix da Sicherheitsnadeln und Armverrenkungen).
Und nun kommen wir zur eigentlichen Buchvorstellung:
Hanne Beinhofer zeigt in ihrem Buch Geschenkverpackungen aus Stoff. (Nachtigall ick hör dir trapsen! *blickinrichtungstoffschrankgeht*)
Genauer gesagt zeigt Hanne eine alte Japanische Technik mit quadratischen Tüchern, Furoshiki genannt, die tradionell zum Verpacken oder Tragen benutzt werden. Im Vorwort erklärt Eva Wagner die Bewandnis der Verpackung von der Nara-Zeit (710-784) bis heute, wo noch mehr janpanische Kultur, wie z. B. Bento, sich auch in Europa immer größerer Beliebtheit erfreut.
Schöne Fotografien veranschaulichen jeweils das Endergebnis und wie man zu diesem gelangt, zeigt Hanne Beinhofer in gezeichneten Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Für die Faltvorschläge der stilvollen Verpackungen und Umhüllungen verwendet sie Stoffe in der Größe von 45 – 110 cm im Quadrat aus unterschiedlichen Materialien.
Ich habe mich direkt mal an der Anleitung „Tragbar“ versucht und dabei die Stoffgröße auf das zu verpackende Geschenk angepaßt. Benutzt habe ich dafür einen karierten gewebten Baumwollstoff, da dieser von beiden Seiten gleich schön aussieht. (Vielleicht hätte ich ihn kändeln oder umnähen sollen. Aber das kann ich ja immer noch machen). Und ein bißchen üben muss mich auch noch. Der Knoten ginge sicher schöner. Aber bis Weihnachten habe ich ja noch etwas Zeit.
Furoshiki – Kreative Geschenkeverpackungen aus schönen Stoffen*
von Hanne Beinhofer mit Fotografien von Stephan Bär
erschienen bei ARS VIVENDI
ISBN 978-3-86913-184-9
Ratgeber, 96 Seiten zum Preis von € 12,90
Weitere Buchbesprechungen im Blog:
Amy Butlers Taschentick
Nähen Schritt für Schritt
Essen kommen
Kurztipps und weitere Geschichten rund um das Buch auch unter dem Label Buchbesprechung
Alle mit „*“ gekennzeichneten Links führen zu einem Affiliate-Partner, solltet Ihr über diesen Link etwas kaufen erhalte ich eine kleine Provision, ohne dass es Euch auch nur einen Cent mehr kostet.
Ein Kommentar
*HANNE*
Na, das war gerade eine nette Überraschung! Und geknotet hast Du auch schon….UND mit meiner Methode 😉 Du weißt ja, daß ich nicht nähen kann. Deshalb reiße ich auch den Stoff und franse ihn anschließend "schön" aus. Danke fürs Vorstellen! Lieben Gruß *Hanne*