Spielbrett als Tisch selbstbauen
Wusstest du, dass „Mensch ärger Dich nicht“ als Begriff geschützt ist?
Ich wusste das bisher auch nicht, habe aber bei der Recherche zum Selbstbauen eines Spielbrettes bei der IT-Rechte-Kanzlei einen Artikel gefunden, dass „Mensch ärger Dich nicht“ als Wortmarke geschützt ist und somit auch nur vom Rechteinhaber genutzt werden darf.
Redaktioneller Beitrag
enthält Werbung in Form von Affiliate-Links (mit „*“ gekennzeichnet)
Alle gezeigten und vorgestellten Materialen sind selbstgekauft.
Ich finde „Mensch ärger dich“ ja eigentlich toll. Ein Spieleklassiker, der in keinem Haushalt fehlen darf. Wir haben das Spiel natürlich auch, es ist Teil einer Spielesammlung*, ebenfalls von Schmitt Spiele, dem Original sozusagen. Komischerweise konnte ich aber das gleiche oder ähnliche Spiele noch unter anderen Namen finden, z. B. als Holzbrett für 8 Personen unter dem Namen „Raus mit Dir“* oder als „Ludo“ mit Waldtieren als Spielfiguren* (sehr süß!).
Lange Rede, kurzer Sinn, ein „Mensch ärger Dich nicht“ zu bauen, kommt also nicht in Frage, zumal ich dir natürlich gerne auch meine Plotterdatei oder Schablone zum Nacharbeiten dazugeben möchte. Deshalb gibt es jetzt ein „Spring mir nach“ oder „Komm spiel mit mir“ oder „Blümchen lauf“? Schließlich sind mein Spielbrett und die Spielfiguren recht blümchenhaft geworden. Geplant war das nicht, das hat sich einfach so ergeben.
Ein Spielbrett selbst malen
Ursprünglich wollte ich gar kein Spielbrett malen. Die Idee war, für unsere Lounge im Garten ein Brett zu streichen, dass auf dem Hocker als Tisch dienen sollte. Da fehlte es nämlich an Abstellmöglichkeiten, da wir nur einen winzigen Beistelltisch auf unserer Terrasse haben, aber keinen richtigen Tisch, auf dem man auch mal Teller und Gläser abstellen kann.
Also habe ich mir im Baumarkt ein Brett mit den Maßen 60 x 60 cm zuschneiden lassen, das man bei Bedarf auf den Rattanhocker legen kann.
Eigentlich wollte ich den Holzzuschnitt passend zu meinen neuen selbstgenähten Kissen anmalen, dann hätte das alles zu unserem mexikanischen Fest gepasst. Aber beim Streichen habe ich mir es dann anders überlegt und während die Grundfarbe trocknete, habe ich mal eine kleine Schablone entworfen und vom Schneideplotter ausschneiden lassen.
Und dann ging auf einmal alles wie von selbst…
Anleitung zum Gestalten eines Spielbrettes
1. Schablone fertigen. Dazu nimmst du einfach ein Papier in der Größe deines zukünftigen Spielbrettes und zeichnest ungefähr auf, wie du die Flächen auf anordnen möchtest. Oder du machst das wie ich mit einem Grafikprogramm an deinem Computer. Da mein Spielbrett auch als Ablagefläche dienen soll, habe ich für jeden Spieler eine Fläche eingeplant, auf der ein Glas oder die Chipsschale stehen kann.
So sieht das dann bei mir aus, gezeichnet in einem Grafikprogramm. Die Linien sind lediglich Hilfslinien zum Ausrichten. Theoretisch kannst Du das genau so nehmen und auf dein Brett übertragen. Z. B. durch das gute alte Abpausen mit Blaupapier* oder vielleicht hast du als Hobbyschneiderin ja auch Burda Kopierpapier* zur Hand, das ist dann größer als DIN A4. Hier musst du nur beachten, dass du dann vielleicht die Linien nicht mehr von der Holzplatte bekommst. Aber du malst ja sowieso drüber.
Alternativ kannst du natürlich auch meine Plotterdatei dazu verwenden, sofern du einen Schneideplotter mit der Breite von mindestens 30 cm hast. Ich habe die Datei geviertelt, so dass als Schablone ein Bereich von 30 x 30 cm geschnitten wird. Um die einzelnen Punkte ist ein Quadrat gelegt, dass du zum Einstellen der Größe verwenden kannst.
Die Plotterdatei im dfx-Format kannst du dir HIER in meiner Dropbox herunterladen. (Ich übernehme keine Gewähr dafür, dass bei dir und deinem Plotter alles reibungslos funktioniert, ist klar, ne?)
Oder du benutzt das Bild als Forlage und schneidest mit dem Cutter per Hand aus. Das geht natürlich auch.
Achte auf jeden Fall immer darauf, dass du die Datei / das Bild in der gewünschten Größe skalierst.
Ich habe bei der Schablone die Getränkeabstellfläche verschoben, damit alles auf die Schneidefläche von 30 x 30 cm passt. Wenn du die Punkte auf dein Holzbrett überträgst, musst du die Getränkefläche in der Ecke anzeichen. Am besten machst du dir ganz leichte Hilfslinien auf die Spielfläche, die du später wieder wegwischen oder wegradieren kann. Probier das bitte vorher aus, denn nicht jeder Stift lässt sich rückstandslos entfernen. Ich hoffe, ich mach das nicht zu kompliziert für dich und du verstehtst, was ich meine. Du brauchst also nur 1/4 als Schablone, da sich das Muster ja wiederholt. Der Endpunkte dienten als Markierung.
Du zeichnest also die erste Wegstrecke an, drehst dann die Schablone um 90° und legst den Anfangspunkt auf den vorherigen Endpunkt.
2. Punkte vorzeichnen. Du nimmst meine Schablone oder dein eigener Entwurf zum Vorzeichnen der Punkte und Flächen.
3. Farben auswählen für die verschiedenen Spieler. Die kleineren Punkte / Laufstrecken in einer neutralen Farbe anmalen. Für jeden Spieler eine Farbe wählen und Getränkeabstellfläche, Stellfläche für die Spielsteine zu Beginn des Spieles und des Zieles in Wunschfarbe gestalten.
Ich habe mich ja glatt beim Schablonieren vertan, nicht anständig den Abstand zum Rand ausgemessen und auf einmal hatte ich dann einen Punkt oder 2 zuviel auf dem Brett und der Bleistift, den ich verwendet hatte, lies sich auf dem Untergrund auch nicht gut wegradieren. Also habe ich die Punkte gelassen und so wurde mein Brett wunderbar unperfekt und somit einfach perfekt für mich. Viel schöner, als akurate Lienien und gerade strecken. Genau so habe ich dann einfach frei Schnautze weiter gemalt und das Spielbrett entwickelte sich. Aus den Glasabstellfächen wurden Blüten. Die Laufpunkte wurden kreativ unrund und bekamen eine Handgemalte Umrandung.
Und weil der Liebste dann meinte, er sehe nur Punkte und wüsste gar nicht, in welche Richtung er jetzt rücken muss, ergänzen nun handgemalte Pfeile das Spielbrett. Ich mag es so schön perfekt unperfekt.
Den Rand malst du übrigens am besten an, wenn die Platte frei liegt. Ich habe sie dazu einfach auf 4 Kaffeetassen gelegt.
Anschließend bekommt die Platte noch eine Ladung Fixativ. Ich bin mir nicht sicher, ob das nötig ist. Fixativ nimmt man normalerweise um Kunst/Gemälde zu schützen. Im Prinzip ist das ja ein Gemälde. Eine Alternative wäre vielleicht Lack. Aber irgendwie wollte ich nicht lackieren, also habe ich es im Freien mit Fixativ* besprüht.
4. Spielfiguren kaufen / anmalen. Schon bevor ich die Größe der Spielfelder bestimmt habe, habe ich mich nach Spielfiguren umgesehen. Diese kannst du natürlich auch bereits farbig fertig kaufen. Ich habe mich aber für Holzfiguren entschieden. Meine Wahl ist über 6 cm hoch und hat einen Durchmesser von 2,3 cm. Sie sind also recht groß, liegen gut in der Hand und fallen auf so einem Outdoorspielbrett auch nicht so leicht um.
Gekauft habe ich diese Figuren*. Das sind insgesamt 20 Spielfiguren, gebraucht habe ich nur 16, so hab ich 4 als Ersatz. Du kannst ja aber auch ein Spielbrett für 5 Spieler machen. Ich habe aber für die 4 restlichen Männeken auch schon Ideen.
Und weil ich gerade dabei war, habe ich gleich noch eine Packung Würfel* eingekauft, die farblich total gut zum Spiel passen. Insgesamt 40 Stück. Zum Spiel nehm ich 8, denn bei meinem selbstgebauten Brettspiel darf jeder gleich mit 2 Würfeln würfeln. Für den Rest findet sich sicher auch noch eine Verwendung. Ich denke da an Haarspangen, Armreifen oder Ketten, die sich auch gut an Fasching tragen lassen. Oder was meinst du dazu?
Angemalt wird dann in der jeweils passenden Farbe und damit es nicht so langweilig wird, kannst du sie natürlich gestalten wie du magst. Bei mir wurden es angedeutete Blümchen. Eigentlich hätte man aus dem „Wie baue ich ein Brettspiel selbst?“ auch ein Familienevent werden können.
Basteln mit Kindern – Wir malen uns ein Brettspiel
Wohooo… Warum bin ich da nicht viel früher darauf gekommen? Naja, die Frage wäre halt gewesen, ob meine erwachsenen / so gut wie erwachsenen Töchter sich noch von Mama zur Bastelfreizeitgestaltung hätten anstiften lassen. Also zum Spielen kommen sie auf jeden Fall gerne. Da kommt so gar öfter als mir lieb ist „Mama, komm spiel mit mir“.
Aber wenn du Kinder hast, die gerne malen und basteln, vielleicht wäre das dann was für dich, wenn jetzt die trüben Tage kommen und der Herbst den ein oder anderen Regentag mit sich bringt, eignet sich das doch perfekt für einen gemeinsamen Basteltag. Jeder darf seine Farbe selbst wählen und die Punkte auf dem Brett anmalen. Jeder darf seine Spielfiguren zur Blume machen, zum Marienkäfer oder zum Löwen. Hach, das stell ich mir lustig vor und das Ergebnis ist bestimmt hervorragend kreativ.
5. Am Besten funktioniert das Anmalen der Spielfiguren, wenn man sie zwischen Daumen und Zeigefinger hält und schön von oben nach unten anmalt. Dann trocknen lassen, das geht mit der Acrylfarbe ja glücklicherweise recht schnell. Und während die Einen noch trocknen, kann man bereits bei den Anderen den Kopf anmalen. Für den Boden kannst du dir überlegen, ob da da noch Filzgleiter* aufkleben möchtest.
Puhhhh, geschafft. Ja, wenn man ein Spielbrett als Tisch selbstgestalten will, dann ist man eine Weile beschäftigt. Besonders mit den Kleinigkeiten.
Die Arbeit hat sich auf jeden Fall rentiert. Wir haben schon etliche Male damit gespielt und es macht richtig Spaß.
Materialübersicht zum Gestalten des Spielbrettes
- Holzzuschnitt 60 x 60 cm, ca. 1 cm dick, im Baumarkt zuschneiden lassen
- Acrylfarbe z. B. dieses Acrylfarbenset von Marabu* (Brett und Punkte)
- Marker, ich habe die Pilot Pintor Kreativmarker „Pastell“* und in Metallic* (Umrandungen der Punkte, die Pfeile etc. auf dem Spielbrett und Feinheiten auf den Figuren) sowie Marker Stifte von Morfone* (habe ich auch für die Firguren verwendet)
- Fixativ*
- Holzfiguren / Spielfiguren *
- Würfel*
Das Spielbrett passt übrigens jetzt trotzdem zu meinen selbstgenähten Kissen, deren Muster übrigens auch handgezeichnet und regelmäßig unregelmäig ist. Ein perfect match sozusagen.
Anleitung zum Spiel
Das Schöne am Selbermachen ist, dass du dir zu deinem selbstgemachten Spiel auch selbst eine Anleitung ausdenken darfst. Bei uns, also dem hauseigenen Teenager und mir, gab es darüber ein paar kleiner Diskussionen. Aber: Mein Spiel, meine Regeln!
- Jeder Spieler hat 4 Spielfiguren und 2 Würfel
- Es wird der Reihe nacheinander gewürfelt. Der jüngste Spieler beginnt. Alternativ wird der Beginner durch würfeln mit einem Würfel bestimmt. Der Spieler mit der höchsten Augenzahl beginnt.
- Der Spieler der einen Pasch würfelt darf mit einer Spielfigur auf die farblich passende Stelle rücken und so seine Spielfigur ins Spiel bringen. Alternativ oder um das Spiel zu erschweren, wird vor Spielbeginn festgelegt, mit welchem bestimmten Pasch (zwei gleiche Würfelzahlen liegen oben) begonnen werden darf.
- Der Spieler mit dem Pasch darf nochmals würfeln und seine Spielfigur entsprechend er Augenzahl rücken. Hat er bereits mehrere Spielfiguren im Spiel, kann er entweder die Anzahl aller Augen beider Würfel mit einer Spielfigur oder jeweils die Augenzahl eines Würfels mit einer Spielfigur vorwärts rücken. Du kannst also wenn du an der Reihe bist, auch 2 Figuren rücken.
- Wenn du beim Vorwärtsrücken auf ein Feld kommen würdest, dass bereits besetzt ist, dann darfst du nicht rücken. In meinem Spiel werden keine Figuren aus dem Spiel geschmissen. Lustig wird es, wenn du nicht rücken kannst, weil 16 Spielfiguren dir den Weg verbauen.
- Gewonnen hat der Spieler, der als Erster seine Spielfiguren im Haus hat.
Viel Spaß beim Nachbauen, Spielregeln ausdenken (muss du beim Pasch etwa rückwärtslaufen, wenn alle deine Figuren bereits im Spiel sind?) und spielen!
2 Kommentare
Leila
Hallo, Ihr Blog gefällt mir wirklich sehr gut😍 So schön organisiert und so tolle Ideen zum Nachmachen, ich bin ganz verliebt🥰😇
Liebe Grüße😘
Thomas Karbowski
Ich finde die Idee ganz gelungen, ein Brett zu streichen, das auf dem Hocker als Tisch dienen soll. Mein Onkel möchte sich ein neues Spielbrett kaufen. Ihm gefällt aber die Idee sogar besser, dass das fertige Brett als Tisch dient.